Lernschwierigkeiten, Lese-Rechtschreibproblematik und Dyskalkulie

Skript zum Vortrag im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Grundschule Hoven, 52353 Düren, unter dem Motto "Visuelle Wahrnehmungsprobleme bei Kindern, Ursache für Lese-Rechtschreibschwierigkeiten oder Aufmerksamkeits- und Konzentrationsmangel?"

Als Sprachtherapeutinnen arbeiten wir täglich mit Kindern, die Probleme mit dem Lernen, Lesen, Schreiben und Rechnen haben.

Die häufigsten Auffälligkeiten:

weitere Beobachtungen:


Therapeutische Intervention bei Lernschwierigkeiten, Lese-Rechtschreib-Problematik und Dyskalkulie

Wir führen mit jedem Kind eine ausgiebige und differenzierte Diagnostik durch.

Bei der Mehrzahl der betroffenen Schüler bestehen als Grundproblematik mehr oder weniger stark ausgeprägte gesamtmotorische Entwicklungsverzögerungen (evtl. in Kombination mit überdauernden frühkindlichen Reflexen / Bewegungsmustern) und daraus resultierend häufig Sensorische Integrationsstörungen (taktil-kinästhetischer, vestibulärer Bereich, Körperorientierung und Bewegungsplanung) mit den entsprechenden Auswirkungen auf das Verhalten, sowie visuelle und auditive Wahrnehmungsstörungen.

Lern-, Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwierigkeiten sind niemals monokausal zu betrachten oder zu behandeln, sie sind vielmehr Ausdruck einer mehr oder weniger stark ausgeprägten, tieferliegenden, zumeist neurophysiologischen Problematik.

Die betroffenen Kinder strengen sich im allgemeinen beim Lernen, Lesen, Schreiben und Rechnen sehr an und geben ihr machbar Bestes innerhalb ihrer Möglichkeiten! Oftmals sind diese Kinder zudem sehr ehrgeizig und deshalb schnell frustriert, wenn die Schulleistungen trotz aller Bemühungen auf niedrigem Niveau bleiben. Sie zudem noch als „faul“ zu bezeichnen, wird ihnen in der Regel nicht gerecht und schürt eher noch Versagensängste und negative Selbsteinschätzungen. Der Frustrationsteufelskreis ist nahezu vorprogrammiert...

Bei so gut wie allen SchülerInnen mit Lernschwierigkeiten, Lese-Rechtschreib-Problematik und / oder Dyskalkulie konnten wir mittels Bioptor-Test Indizien für eine vorhandene Winkelfehlsichtigkeit feststellen, welche nach Überweisung zu einer/m Optometristin/en verifiziert werden konnten.

Diejenigen Kinder, die in der Folge mit einer Prismenbrille ausgestattet wurden, zeigen in der Regel schon nach kurzer Eingewöhnungszeit (ca. 3-7 Tage) einen bemerkbaren schulischen Leistungsanstieg. Sie berichten, dass sie nun Buchstaben und Zahlen besser sehen und länger am Stück arbeiten könnten. Das Auftreten von Kopfschmerzen beim Lesen, Schreiben und Rechnen nimmt merklich ab.

Mit einer Prismenbrille ist schon ein großer Schritt in die richtige Richtung getan. Das Sehen wird anstrengungsfreier, es ist nun möglich, der Schularbeit über einen längeren Zeitraum aufmerksam zu folgen, die Schrift wird einheitlicher und gerader.

Um weitere verknüpfte Probleme (z.B. Koordinations- und Konzentrationsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, feinmotorische Defizite, Reizverarbeitungs-, auditive und visuelle Wahrnehmungsstörungen usw.) zu beheben, arbeiten wir in unserer Praxis grundsätzlich auf neurophysiologischer Ebene, um nicht nur kurzfristig das Symptom zu bekämpfen, sondern um die individuell vorhandene, ursächliche Grundproblematik abzubauen und den Kindern langfristige und anhaltende Erfolge zu ermöglichen.

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Katja Großweischede (Dipl. Sprachheilpäd.)
Praxis für ganzheitliche Sprachtherapie
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